Liebe Eltern! Sie haben sich dafür entschieden, ihr Kind bei uns im Pfarrkindergarten betreuen zu lassen. Dieser Schritt ist für Ihre ganze Familie von Bedeutung und für Ihr Kind eine große Herausforderung. Wir wünschen für Ihr Kind eine sanfte Eingewöhnung und bieten daher schon im Juni einen Schnuppertag zum gegenzeitigem "Abtasten" an. Wenn Ihr Kind dann im September zum ersten Mal in den Kindergarten kommt, bedeutet dies meist auch die erste längere Trennung vom Elternhaus. Deshalb soll das Kind behutsam aus seiner gewohnten Umgebung, der Geborgenheit der Familie, in die neue Welt des Kindergartens geführt werden. Ihr Kind wird lernen sich in einer neuen Umgebung zurecht zu finden und viele neue Kinder treffen. Es wird sich an einen veränderten Tagesablauf gewöhnen, einen Teil des Tages ohne Sie erleben und Vertrauen zu seiner Erzieherin entwickeln. Unser Ziel ist es, dass sich Ihr Kind bei uns wohlfühlt. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir Ihrem Kind den Anfang erleichtern Für die Eingewöhnung in den Kindergarten sollten auch die Eltern viel Zeit einplanen. Das einschneidende Ereignis "Kindergarten" führt zu umfangreichen Veränderungen im Leben eines Kindes. So wird in der Regel zum ersten Mal die Beziehung Mutter und Kind auf die Probe gestellt. Dass diese Umstellungen als belastend erlebt werden können, lässt sich auch an deutlichen Verhaltensänderungen der Kinder zu Hause ablesen . Zuhause kann es müde und unausgeglichen sein und wird vielleicht wenig oder gar nichts erzählen. Rechnen Sie damit, dass das Kind zu Beginn der Kindergartenzeit weniger Interesse an Unternehmungen hat. Der neue Alltag ist anstrengend, Kinder wünschen sich danach oft Ruhe,besonders die Ruhebedürftigkeit am Nachmittag ist größer Es kommt öfter vor, dass ein Kind morgens nur mit Unlust in den Kindergarten geht oder auch gar nicht gehen möchte. Diese Reaktionen sind also nichts Auffälliges, sondern normal. Jedes Kind braucht seine eigene Zeit für die Eingewöhnung Durch einen liebe- und verständnisvollen Eintritt wird dem Kind ein unnötig hartes Trennungserlebnis erspart oder zumindest erleichtert. Diese Zeit ist von vielen Faktoren abhängig. Jeder Neuanfang bedeutet bei aller Neugier und Vorfreude auch Abschied von Vertrautem. Damit sind starke Gefühle bei Kindern und Eltern verbunden Es kommt darauf an, ob das Kind den Eintritt in den Kindergarten und die damit verbundene Trennung im Moment emotional verkraften kann, ob die Eltern die Trennung verkraften können und eben nicht zuletzt ob der Kindergarten in seinem Auftreten dem Kind gegenüber grundsätzlich sich so präsentiert, dass das Kind Vertrauen fassen kann. Bei uns im Kindergarten können die Kinder auch miterleben, dass auch die Eltern gerne Zeit mit uns Betreuerinnen im Kindergarten verbringen.. Das Kind kann miterleben, dass seine Eltern auch gerne hier sind. Und wenn die Eltern gerne hier sind, wenn das Kind Bilder in sich aufnehmen kann, in denen die Eltern in diesen noch fremden Räumlichkeiten sitzen, dann kann das Kind das Vertrauen zu den Eltern auch leichter auf den Kindergarten übertragen. Dadurch wird der Kindergarten fest mit den inneren Bildern der Eltern verbunden.. Schrittweises Eingewöhnen, anfangs womöglich nur ein bis drei Stunden, ermöglichen Ihrem Kind einen behutsamen Einstieg und es kann langsam in die Kindergartengruppe hineinwachsen. Versuchen Sie, lange Abschiedsszenen zu vermeiden. Auch wenn es Ihnen noch so schwer fällt, sollten Sie sich kurz verabschieden und dann konsequent gehen. Gestehen Sie ihrem Kind ruhig Tränen zu, aber machen Sie es nicht Ihrem Kind und sich selbst unnötig schwer. Sagen Sie ihm, wann Sie es abholen kommen. Sie sollten sich auf keinen Fall heimlich wegstehlen, denn das ist für das Kind ein Vertrauensbruch. Dabei sollten sie, liebe Eltern unbedingt beachten, dass sie anfangs nur für kurze Zeit weggehen, und unbedingt zu vereinbarten Zeit verlässlich wieder da sind. Nicht eingehaltene Versprechen sind ein tiefer Vertrauensbruch! Wichtig für ihr Kind ist auch die Regelmäßigkeit - täglich gleich bleibende Abläufe und Rituale geben Ihrem Kind Sicherheit. Ihr Kind sollte sich selbst ein Kindergartentascherl aussuchen dürfen, und es jeden Morgen zusammen mit ihnen mit der Jausendose füllen. Weiters erleichtert wird die Eingewöhnung dadurch, dass die Kinder ihre Kuscheltiere mitnehmen können, ja sogar sollen. Das stimmt es auf das Ereignis ein. Stehen Sie an den ersten Tagen rechtzeitig auf und frühstücken Sie gemütlich zusammen, damit der Tag ohne Hektik beginnt. Erklären Sie Ihrem Kind den Tagesablauf im Kindergarten- aber auch das was danach an diesem tag geschieht. Es muss wissen, dass es zunächst ohne Sie in der Gruppe bleibt, dass Sie es aber zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder abholen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über den Kindergarten. Erzählen Sie ihm, was es dort erwartet. Wichtig ist, dass Sie keine falschen Vorstellungen wecken. Hilfreich sind dabei Bilderbücher zu diesem Thema. Wenn Sie die Zeit im Kindergarten in den buntesten Farben ausmalen, wird die Enttäuschung nachher womöglich groß sein. Zeigen Sie Verständnis, wenn Ihr Kind zunächst nur beobachtet und noch nicht aktiv an den Aktivitäten und Angeboten teilnehmen will. Manche Neulinge brauchen die Zeit vom Herbst bis Weihnachten, um sich so richtig an den Kindergarten zu gewöhnen. Erst wenn sich ein Kind richtig wohl fühlt, wird es gerne beim Turnen, Basteln, Singen, usw. mitmachen. Während ein Kind freudig und spontan auf neue Situationen eingeht, wartet ein anderes Kind ab oder ist auch etwas ängstlich. Das eine Kind lernt langsamer, das andere Kind lernt schneller mit diesen Anforderungen umzugehen, während es zu einem "richtigen Kindergartenkind" wird.Die Eltern bitten wir, dass Sie akzeptieren können, dass Ihr Kind nun eines unter anderen in der Gruppe ist. Wir bemühen uns jedes Kind individuell individuell nach ihrem Entwicklungsstand und ihren Bedürfnissen zu fördern und zu betreuen, das ist aber manchmal bei 25 Kindern nicht ganz so leicht. Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit, die von uns auch selbstverständlich respektiert wird. Deshalb ist es nützlich, die Kindergärtnerin auf besondere Eigenheiten des Kindes aufmerksam zu machen. Wenn sie weiß, was das Kind besonders gerne mag oder was es weniger schätzt, kann sie sich besser einstellen. Zwar steht das Kind im Mittelpunkt des Geschehens, aber auch für Sie ist der Eintritt Ihres Kindes in den Kindergarten etwas Besonderes. Auch auf Sie kommen Veränderungen und neue Anforderungen zu. Sie müssen sich darauf einstellen, dass Sie zu festen Tageszeiten ohne Ihr Kind sind und dass Sie nicht unmittelbar wissen, was es tut, denkt oder fühlt. Wie wird es ihm ohne Ihre Anwesenheit gehen? Wie werden Sie selbst diese Zeit nutzen? Tatsächlich brauchen auch Eltern eine Eingewöhnungszeit, um viele neue Informationen aufzunehmen und verarbeiten zu können. Wenn Sie eine positive Einstellung zum Kindergarten entwickeln, dann wird sich diese auch auf Ihr Kind übertragen.Sie lernen, der neuen "Mit-Erzieherin" zu vertrauen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, denn wir verstehen uns als familienergänzende Institution und betrachten unsere Arbeit als eine unterstützende Aufgabe zum Familienalltag. Die Eltern sehen wir als Partner in der gemeinsamen Begleitung ihres Kindes, sie werden zu Elternabenden eingeladen und sollen ihre Wünsche und Vorstellungen einbringen können. Dies erfordert eine vertrauensvolle und stetige Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erzieherinnen. Unser Kindergarten will nicht nur Betreuungs- und Bildungsort, sondern wir wollen in einer Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung und Achtung die Eltern zum Wohl ihres Kindes in ihrer Erziehungsarbeit unterstützen, beraten und begleiten. Sollten Sie mit dem Verhalten der Kindergärtnerin in manchen Punkten nicht einverstanden seien, dann sprechen Sie offen mit uns. Wir wünschen ihnen und ihrem Kind einen guten Start in diesen neuen Lebensabschnitt Michaela Sommer und das Esski-Team |
updated on 30.08.05 by gcd